Methadon und andere Wartezeitüberbrücker

Das Ulrich-Haberland-Stadion in LeverkusenHallo ihr Anhänger des einzig wahren Vereins in der Bundesliga. Und hier kommt der lang ersehnte Spielbericht Bayer Neverkusen - Borussia Dortmund (natürlich Amateure, und damit also Methadon Teil 1). Gestern machten Bernhard und ich uns auf, endlich mal wieder Schwarz-Gelbe Trikots live bei einen Fußballspiel zu sehen. Was lag also näher als die Amateure an einem warmen Juli Abend in der lauschigen Atmosphäre des Ulrich-Haberland-Stadion zu unterstützten, schließlich war die Pause seit dem UEFA-Cup-Finale inzwischen lang genug.

Catering-Wünsche

Also zusammen mit zwei Flaschen Dortmunder Pils die RB bestiegen, 16 Minuten Fahrt zum Bayerwerk und dann den bekannten Weg vom Bahnhof zum Stadion eingeschlagen. Das Stadion auch sofort gefunden, liegt ja schließlich direkt neben dem „Schmuckkästchen BayArena“, und dann der erste Schock: 5 Euro Eintritt für einen unüberdachten Stehplatz bei einem Drittligaspiel. Aber die Frage, ob unsere Catering-Wünsche erfüllt würden, wurden mit einem klaren Ja beantwortet, also rein. Dann der nächste Schock: Die selben beschissenen Ordner wie in der Buli mit ihren Kampfanzügen und die gleichen überzogenen Kontrollen; die spinnen die Vizekusener. Aber dann gute Plätze gesichert, war nicht besonders schwierig bei ca. 100 Dortmundern, aber egal und jetzt der größte Schock: das Catering Angebot bestand aus Bockwurst, Cola, Fanta und Wasser, d.h. ein ganzes Fußballspiel quasi nüchtern (wir hatten ja nur jeweils zwei Fläschchen vom isotonischen Durstlöscher zu uns genommen). Es sollte also eine harte Probe werden.

Auffem Platz

Spiel begann dann auch pünktlich und die Borussen machten gleich Druck, ohne aber richtige Torchancen herauszuspielen. In der Aufstellung durften wir übrigens folgende bekannten Gesichter begrüßen: im Tor Laux, kaum geprüft, wieder einmal bei einem Freistoß fast auf dem falschen Fuß erwischt worden wie in Stuttgart; Odonkor, im Sturm der einzige mit einer Andeutung von Durchschlagskraft aber doch von der EM noch geschwächt; Bugri, im Mittelfeld völlig untergetaucht, der Mann mit den meisten verlorenen Zweikämpfen und Fehlern; Kontriris, soll auch mitgespielt haben war eigentlich nur bei seiner Auswechselung zu sehen. Ansonsten einige Spieler die man das erste Mal gesehen hat, aber teilweise mit guten Qualitäten (Kapitän Sahin z.B. bester Mann auf dem Platz).

Dann in der 32. Minute das verdiente 1-0 für den BVB. 20 Meter Schuss von Knoche nach einer zu kurz abgewehrten Ecke. Sofort meldete sich der Dortmunder Anhang und es war fast so etwas wie Stimmung zu verzeichnen. Zweites Highlight der ersten Halbzeit, kurze und höfliche Aufforderung an den Schiedsrichter doch bald zur Pause zu pfeifen, der er dann auch bald nach kam. Ach ja die Ordnungsmacht wollte zwischendurch einen Dortmunder mit Stadionverbot belegen, weil er eine Klopapierrolle aus dem Dixi-Klo genommen und auf das Spielfeld geworfen hatte.

In der zweiten Halbzeit hatten die Dortmunder dann mehrere gute Konterchancen, die sie alle fahrlässig vergaben. Die letzten 20 Minuten drückte Neverkusen auf den Ausgleich aber es gelang ihnen nicht. Dabei zeigten sie eine Chancenauswertung die noch schlechter war, als alles was man z. B. im Ligapokal gesehen hatte. Nach 90 Minuten Abpfiff und der erste Dortmunder Sieg beim Plastikverein seit mehr als 10 Jahren eingefahren, also Profis am besten in zwei Wochen nachmachen. Rückfahrt verlief auch wie immer, den ersten Zug verpasst, noch ein lokales Bier am Bahnhof gekauft und verzehrt, Ankunft in Colonia Fantastica mit Abschlusskölsch in Nippes.

Fazit

Jetzt bleibt abzuwarten, ob wir uns für Sonntag noch einmal aufraffen werden um Methadon Teil 2, das Freundschaftsspiel in Oberhausen, einzuwerfen.

Von Tomek